Video über Controllerbau beim Coder Dojo
Ein Filmteam besuchte uns im Januar, um uns beim Coder Dojo über die Schulter zu schauen. Ein kurzer Clip zeigt, wie ein Nachmittag in der Mitmach-Werkstatt aussieht.
Dreh in der Mitmach-Wersktatt
Vor einigen Monaten war das Team, das die Videoclips für das Format Stadt. Land. Ehrenamt. produziert, bei uns zu Gast. Für die Dreharbeiten und zum Austausch hatten wir an diesem Tag auch Cornelia Gamst, Gründerin des Coder Dojo in Frankfurt (Oder), und Annika Bischof, Initiatorin des Coder Dojo Fürstenwalde, eingeladen. Eine weitere wichtige Rolle spielten die Kinder, die zu uns in die Werkstatt kommen, um zu tüfteln – sie wurden beim Erstellen eines Videospiels und beim Bau ihres eigenen Controllers gefilmt.
Das Videospiel programmierten wir mit Scratch. Mit dieser kostenlosen webbasierten Software lassen sich eigene Spiele mit Blockprogrammierung umsetzen. Das klappt schon mit Kindern ab der 2. Klasse. Ältere Programmierer*innen können immer komplexere Spielwelten erschaffen. Als Basis für den Controller diente der Makey Makey. Mit Krokodilklemmen kann man hier relativ einfach leitende Gegenstände anschließen. Der Makey Makey wird wiederum per USB mit dem Computer verbunden. So könnten eine Banane und ein Apfel als Tasten für den Controller verwendet werden, aber auch leitfähige Knete, wie wir es an dem Tag gemacht haben.
Wie funktioniert ein Controller?
Bei einem Game Controller, also dem Steuergerät für Computerspiele, handelt es sich um eine Ansammlung von Tasten. Eine Taste funktioniert wie ein Lichtschalter – An oder Aus. Wenn wir eine Taste drücken, schließen wir einen Stromkreis und schalten damit an. Lassen wir die Taste los, ist der Stromkreis nicht mehr geschlossen, also schalten wir aus.
Der Makey Makey bietet die Möglichkeit, diese Stromkreis größer zu machen. Wir haben am Makey Makey eine Erdung: Zum Beispiel mit einem Kupferarmband stellen wir eine Verbindung zwischen Makey Makey und uns selbst her. Wir können auch einfach mit der Hand festhalten an der Stelle, wo die Erdung ist. Wenn wir nun mit der anderen Hand auf eine Stelle beim Makey Makey drücken, wird ein Stromkreis geschlossen – und zwar durch uns. Wir sind als Menschen leitfähig, weil wir zu großen Teilen aus Wasser bestehen.
Diesen Stromkreis können wir mit allen Dingen, die leitfähig sind, verlängern. Statt direkt auf die Taste zu drücken, können wir eine Banane mit einer Krokodilklemme an die Stelle am Makey Makey anschließen. Berühren wir diese nun, schließt sich der Stromkreis, denn auch die Banane ist leitfähig. Eine Schraube oder ein Ball aus Alufolie würden ebenfalls funktionieren.
Am Drehtag haben wir leitfähige Knete verwendet. Nicht jede Knete ist leitfähig, sondern nur die, die auf Wasserbasis hergestellt ist. Wir haben selbst unsere gewünschte Controller-Form aus Pappe ausgeschnitten und dann Knete und Krokodilklemmen und Makey Makey so miteinander verbunden, dass wir die verschiedenen Tasten, die wir zum Spielen brauchen, alle hatten.
Das fertige Video
Das Video ist inzwischen auf YouTube und über den Player der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt abrufbar. Es vermittelt einen sehr guten Eindruck, wie ein Coding-Nachmittag bei uns aussieht. Wann das nächste Coder Dojo in Bad Belzig stattfindet, steht in unserem Kalender.
Die Durchführung des Coder Dojo wurde in der Vergangenheit durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gefördert. Im Moment erhält die Mitmach-Werkstatt gemeinsam mit der Präsenzstelle Luckenwalde als sogenanntes MINT-Cluster vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eine Förderung. In diesem Rahmen leiten die Projektmitarbeiter*innen Annik Trauzettel und Johannes Jacubasch jeden zweiten Dienstag von 15 bis 17 Uhr die Coder Dojos an.